Geschichte Mitteldeutschlands : Karl May, der Phantast Aus Sachsen

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Karl May, der Phantast aus Sachsen
[Geschichte Mitteldeutschlands, MDR 2004]

Wegen kleiner Diebstähle und Unterschlagungen kommt der Hilfslehrer Karl May ins Zuchthaus. Nach der Entlassung wird er Schriftsteller. Seine Reise- und Abenteuerromane sind heute in 30 Sprachen übersetzt.

Am 2. Mai 1874 öffnen sich die Tore des Zuchthauses in Waldheim für einen hageren Mann Anfang 30. Es ist der Hilfsschullehrer Karl May auf dem Weg in die Freiheit. "Herr Schließer, mich sehen Sie nie mehr wieder!", soll er einem Aufseher gesagt haben und sein Entlassungsattest vermerkt: "Will nach Amerika auswandern".

Am 25. Februar 1842 wird Karl May als fünftes von 14 Kindern in einer Weberfamilie im erzgebirgischen Hohenstein--Ernstthal geboren. Er wächst in bitterster Armut auf und eine Karriere als Volksschullehrer ist vorbestimmt. Kleinere Diebstähle, Betrügereien und Hochstapelei hatten ihn schließlich für vier Jahre ins Zuchthaus geführt.

Als der 32-Jährige entlassen wird, ist er an einem Wendepunkt seiner "Karriere" angekommen. Er beschließt, Schriftsteller zu werden und beginnt zunächst als Redakteur von Provinz-- und Unterhaltungsblättern.

Obwohl er über Sachsen bisher nie hinausgekommen ist, verfasst er sogar Reiseerzählungen. Seinen Träumen von Freiheit, Gleichheit, ewiger Freundschaft und edlen Menschen verleiht er in Fortsetzungs-Romanen Gestalt. Er erfindet Winnetou und Old Shatterhand und lässt die Leser glauben, er habe alle beschriebenen Abenteuer selbst erlebt. Leidenschaftlich schreibt Karl May gegen den Zeitgeist an, entwirft ein romantisches Wildwestpanorama, das es so nie gegeben hat.

Die Winnetou--Trilogie macht ihn endgültig berühmt. Seine Sympathie gilt den Benachteiligten und Schwachen; viele seiner Helden kämpfen gegen Unterdrückung und Rassismus. Diese Ansichten bringen ihm nicht nur Bewunderung, sondern auch Kritik ein.

Die allgemeine Hochachtung, die das literarische Schaffen Karl Mays lange Zeit begleitet, schlägt ins Gegenteil um, als bekannt wird, dass er keinen der Schauplätze seiner Geschichten je selbst gesehen hat, vorbestraft ist und er auch seinen Doktortitel nur erfunden hat. Zahlreiche juristische Auseinandersetzungen überschatteten die letzten Lebensjahre des sensiblen Sachsen. Am 30. März 1912 stirbt der berühmte wie auch belächelte oder gar abgelehnte Autor in Radebeul bei Dresden. Seine Werke erzielen bis heute weltweit hohe Auflagen und erfreuen sich einer riesigen Fangemeinde.

Der Film folgt, in einer Mischung von Dokumentarischem, Authentischem und Fiktionalem, dem Leben von Karl May. Gedreht wurde vorwiegend an Originalschauplätzen.

Buch: Lutz Pehnert,
Regie: Hans-Michael Marten

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